Medieval Combat ist ein moderner Kampfsport, der ursprünglich auf der mittelalterlichen Tradition des „Bohurt“, dem gerüsteten Turnierkampf in Friedenszeiten im 11. bis 16. Jahrhundert, beruht.

Der Medieval Combat-Sport zeichnet sich durch mehrere Alleinstellungsmerkmale aus: Medieval Combat kann in Einzel- und in Gruppenbewerben (z.B. 5 gegen 5, 10 gegen 10 usw.) ausgeübt werden. In den Gruppenbewerben verbindet er die körperlichen Anforderungen einer Kampfsportart mit dem Teamgedanken und taktischem Teamzusammenspiel aus klassischen Gruppensportarten. In den technischen Einzelbewerben (1 gegen 1) liegt der übergeordnete Fokus auf Koordination, da etwa die gleichzeitige Verwendung von Schwert (aktiv) und Schild (defensiv) ein außerordentlich hohes Maß an Rechts-Links-Koordination der Sportler:innen erfordert. Durch die hohen Sicherheitsstandards und das sichere Equipment ist es der einzige Kampfsport, der eine verletzungsfreie Ausübung ermöglicht.

Seit seiner Entstehung hat sich der Sport in all seinen Facetten stets weiterentwickelt. Derzeit wird Medieval Combat in unterschiedlichen Spielarten in über 50 Ländern der Welt betrieben.

Es gibt unterschiedliche Spielarten von Medieval Combat – der VgVK Wien hat sich auf zwei davon besonders spezialisiert: SAF – Soft Armored Fighting & Buhurt

SAF – Soft Armored Fighting

Soft Armored Fighting, ugs. Soft-Sword, beschreibt das Spiel mit dem sogenannten Soft-Sword Equipment. Die Sportler:innen treten mit gepolsteter Ausrüstung (z.B. Schwert, Säbel, Schild) in unterschiedlichen Kategorien (z.B. Schwert & Schild, Säbel & Buckler, Langschwert), unterschiedlichen Altersklassen (von 4 bis 99 Jahren) und unterschiedlichen Gewichtsklassen gegeneinander an.

Im Einzel wird auf Treffer innerhalb einer bestimmten Zeit (in der Regel 60 Sekunden) gespielt. Gezählt werden die Treffer von einem Team aus mindestens fünf Schiedsrichter:innen.

In der Gruppe (z.B. 5 gegen 5) ist das Ziel, innerhalb einer Rundenzeit von 90 Sekunden, entweder das gegnerische Team „auszuschalten“, indem jede:r Kontrahent:in drei Mal getroffen wird, oder die Fahne des anderen Teams vom gegenüberliegenden Ende des Spielfelds „zu erobern“ und zurück zur eigenen Homebase zu bringen.

Das Besondere am Soft Armored Fighting ist, dass es von den meisten Vereinen, unabhängig von ihrer sonstigen Ausrichtung, im Rahmen ihrer Trainingsbetriebe ausgeübt wird. Der Einstieg ist kostengünstig (in der Regel ca. 150,– EUR für die gesamte Ausrüstung) und in jedem Alter möglich. Für Personen mit körperlichen Einschränkungen kann das Training entsprechend angepasst werden.

Buhurt

Im Buhurt kommen Rüstungen zum Einsatz, die historischen Vorbildern nachempfunden sind, allerdings einem modernen und sehr umfangreichen Regelwerk unterliegen. Die Spielarten sind jenen des Soft Armored Fighting ähnlich: Die Einzelbewerbe gehen auf Treffer in einer bestimmten Zeit. In den Gruppenbewerben ist es das Ziel die Sportler:innen der gegnerischen Mannschaft zu Boden zu bringen. Berührt ein:e Sportler:in mit mehr als drei Kontaktpunkten den Boden (die Füße zählen dabei bereits als zwei Punkte), scheidet er bzw. sie aus.

Für Außenstehende mag insbesondere der Gruppenbewerb gefährlich anmuten. Allerdings steht Sicherheit an vorderster Stelle. Das moderne Regelwerk diktiert Details und Nuancen des endgültigen Designs der Rüstungen. Die Bewaffnung (Schwerter, Äxte, etc.) ist ebenfalls stark reglementiert und standardisiert: Schlagkanten etwa müssen mindestens 2mm dick sein, Mindest- und Maximalgewichte sind vorgegeben und alle Spitzen müssen mit mindestens dem Durchmesser einer 1-EUR Münze abgerundet sein. Zudem schützt die Rüstung perfekt vor Schlägen, Hieben usw. Durch diese Vorgaben gibt es selten ernsthafte Verletzungen.

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